1952 – die erste Kirche im alten Schloss
Der 2. Adventssonntag 1952 war ein großer Tag für die evangelischen Schwaiger. Endlich hatten sie eine richtige Kirche mit Räumen für die Gemeindearbeit – das alte Schloss. Doch das rasche Wachstum an Gemeindemitgliedern stellte die Kirchengemeinde vor nur schwer lösbare Probleme. Es gelang nicht, das Grundstück gegenüber der Schlosskirche zu bekommen. So kaufte man 1962 von Johann Deuerlein den Acker am Oberen Röthelweg.

1971 – Thomaskirche
Im April 1969 begannen die  Bauarbeiten und am 28. März 1971, dem Sonntag Judica wurde die Thomaskirche mit dem  Gemeindezentrum eingeweiht. „Das Wort vom Kreuz ist eine Gotteskraft“ (1. Kor. 1,18) ist die Inschrift der  größten Glocke und diente auch als Wort für die Predigt an der  Einweihung. Auch der Name „Thomaskirche“ war mit Bedacht gewählt worden: Eine freundliche Einladung an alle – auch Zweifler und Skeptiker.

Auf der Suche nach dem wahren Leben sind viele. Wo finde ich Leben? Was hält unser Leben  zusammen? Wo ist das Zentrum? Wo ist die Mitte? Wer die Schwaiger Thomaskirche aufsucht, erhält als Antwort ein Angebot: Zentrum ist der Altar mit dem Lichtkreuz darüber. Der Glaube an den dreieinigen Gott, der die Gemeinde zusammenkommen lässt, ist die Mitte. In der Kirche geschieht die Begegnung mit dem lebendigen Gott.

Gethsemanealtar
Ein „Schmuckstück“, der alte  Gethsemanealtar im  Eingangsbereich kann viel davon  erzählen. Er wurde im 15.  Jahrhundert angefertigt. Durch  glückliche Umstände kam er nach  Schwaig und stand schon in der  alten Schlosskirche. Ungezählte Menschen konnten sich bei seiner  Betrachtung gut in die dargestellte  Szene hineindenken: Jesus im  Garten Gethsemane, voll von Angst vor dem, was ihm bevorstand,  während seine Freunde schlafen.  Einsam und Gott bittend – wer kennt nicht solche Situationen „Gott, wo bist du?“ Bisweilen scheint es, als  habe sich Gott zurückgezogen. Und doch hören Menschen nicht auf, ihn zu suchen. Wir wollen ihm  begegnen. Jesus kommt unserem Suchen und Fragen da besonders  nahe. Durch ihn begegnen wir Gott. Er bringt uns Gottes Liebe – manchmal verborgen, aber doch gegenwärtig. Nicht wenige Menschen sind wohl schon getröstet von diesem Altar weg nach Hause gegangen.

2 Taufsteine
Zwei Taufsteine stehen in der   Thomaskirche. Der neue, aus Holz und der ältere, aus Sandstein, der schon in der Schlosskirche stand. Wie viele Kinder sind wohl schon an ihm getauft worden? Wie ist ihr  Leben verlaufen? Schöpfen sie  heute noch Kraft aus ihrer Taufe? Am Taufstein ist neues Leben buchstäblich erfahrbar. Da wird fröhlich gelacht oder auch laut geschrien. Größere Kinder kommen mit erwartungsvollen Augen, wenn sie am Taufstein gesegnet werden.

Kanzel
Der Glaube kommt aus der Predigt, aus der Begegnung mit Gottes  lebendigem Wort. In der  Thomaskirche ist die Kanzel einem  Zeugenstand nachempfunden. Von  ihr aus bezeugen die Predigerinnen und Prediger Gott und sein Handeln für uns. Wer davon weiß und ihn  erfahren hat, kann nicht schweigen. Wir müssen die gute Botschaft  weitersagen.

Unsere Thomaskirche lädt ein, sich von Gottes Wort berühren zu lassen, sich selbst wie seinerzeit der Jünger Thomas zu vergewissern: Er ist es, Jesus Christus ist lebendig, für mich.